Höchstes Holzhaus der Welt. Stolze 18 Stockwerke.

Die University of British Columbia im kanadischen Vancouver erfreut sich grosser Nachfrage. Sie muss zünftig expandieren und erstellt nebenbei einen Weltrekord in Sachen Holzbau. Ein Studentenwohnheim auf 18 Stockwerken. Das Holzhochhaus ragt stolze 53 Meter empor und soll über 400 Studenten aufnehmen. Aufgestellt wurde es in nur gerade drei Monaten. Das Holzhochhaus ist ein Symbol für Innovation, Nachhaltigkeit und Langlebigkeit.

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Holzbau reduziert die Bauzeit um 18 Prozent
Auf dem Campus der University of British Columbia wird emsig gebaut. Zwanzig neue Gebäude sollen in den nächsten fünf Jahren erstellt werden. Darunter auch ein modernes Studentenwohnheim mit 272 Studios und 33 Vierbettzimmer. In nur einem Jahr soll die 53 Meter hohe Unterkunft bezugsbereit sein. Eine solche kurze Bauzeit ist nur dank Holzbau und Vorfabrikation der Elemente möglich. Ein Weltrekordprojekt verlangt nach Rekordzeiten und Rekordleistungen. So wurde der Holzkörper des stolzen Gebäudes in nur gerade drei Monaten erstellt.

Innovation und Design
Das Holzhochhaus steht für Innovation und Design und soll das Markenzeichen der Universität werden. Das innovative Projekt hat einen grossen Stellenwert für die gesamte Holzwirtschaft von British Columbia, wenn nicht gar für das gesamte Land. Kanada hat enorme Holzbestände und ist weltweit führend in der nachhaltigen Forst- und Holzwirtschaft. "Das höchste Holzhaus der Welt soll den Weg für neue Holzkonstruktionen ebnen. Das Ergebnis sind innovative Lösungen, die sicher, nachhaltig und lebensfähig sind.", umschreibt Michael Giroux, Präsident des Canadian Wood Councils, das prestigeträchtige Projekt. Insgesamt werden beim Studentenwohnheim 2'233 Kubikmeter regionales Holz verarbeitet.

Holz erfüllt die hohen Sicherheits- und Leistungsanforderungen
Die hohen Anforderungen an das zurzeit höchste Holzhochhaus der Welt widerspiegeln das Engagement der Universität in Sachen Nachhaltigkeit. Mit Holz wurde bewusst ein nachwachsender Rohstoff aus der Region gewählt. Auch hinsichtlich ökologischen Bauens erfüllt das Gebäude die höchsten Ansprüche. Holz eignet sich vorzüglich für schöne Gebäudeveredelungen und Strukturen. Zudem erfüllt der Rohstoff zu hundert Prozent die heutigen hohen Sicherheits- und Leistungsanforderungen. Nach der Lockerung der Brandschutzvorschriften hat sich der Holzbau mit Recht den Zugang zum Bau grosser Volumen erschlossen.

In Vancouver kommt eine gemischte Bauweise zum Zug. 17 Stockwerke aus Massivholz, eine stählerne Dachkonstruktion gekoppelt mit einem Betonstockwerk und zwei Treppenkerne aus Beton. Die Hybridbauweise kombiniert die Vorteile der Werkstoffe Holz und Beton. Eine kosteneffiziente und nachhaltige Kombination, die Geschichte schreiben wird. Ungewiss ist jedoch, wie lange das Holzhochhaus in Vancouver den Weltrekord halten wird.

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Fotos: naturallywood.com, Fotograf KK Law
> weitere Fotos des Studentenwohnheims

Holzhochhäuser sind weltweit im Trend
In den letzten Jahren spriesst eine Reihe von Holzhochhäusern auf der ganzen Welt hervor. Im australischen Melbourne steht ein 32 Meter hohes 10-geschossiges Apartmenthaus. In British Columbia ist es das Prince George's Wood Innovation and Design Centre, das mit seinen 29.5 Meter seit 2014 bis anhin als höchstes Holzhaus in Kanada galt. Auch in Europa ist dieser Trend zu spüren. Im norwegischen Bergen entstand ein Wohnkomplex mit 14 Etagen und 51 Meter Höhe - nur aus Holz und ganz ohne Stahl. Die Österreicher, in Europa führend in Sachen Holzbau, setzen diesem Trend noch einen drauf. Bis 2018 soll in Wien ein 84 Meter hohes Hochhaus in Holz-Hybridbauweise, HoHo Wien, entstehen. Und was macht die Schweiz?

Kurze Bauzeit und hohe Termintreue
Auch wir sind so weit, obwohl wir ja kein Land der Hochhäuser sind. In Risch, Rotkreuz, soll das erste Holzhochhaus der Schweiz seinen Platz haben. Auf dem Areal Suurstoffi entsteht ein komplett neues Quartier. Eine Kombination von Wohnen, Arbeiten und Freizeitaktivitäten. Ende August erfolgte bereits der Baustart für das Holzhochhaus. Das 10-geschossige Bürogebäude wird in einer Holz-Beton-Verbundkonstruktion erstellt. Die gewählte Konstruktionsart erlaubt eine um vier bis sechs Monate verkürzte Bauzeit. Einzelne Elemente, einschliesslich Heiz-, Kühl- und Lüftungskomponenten, können im Werk vorgefertigt werden.

Die Bauherrin Zug Estates AG hat bereits bei verschiedenen Projekten gute Erfahrungen mit dem Holzbau gesammelt. Die kurzen Bauzeiten, die hohe Termintreue sowie die tieferen Herstellungskosten sind nebst den positiven Eigenschaften des Rohstoffes Holz klare Vorteile im Bauwesen.

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Fotos: Zug Estates Holding AG, www.zugestates.ch

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