INTERVIEW MIT DER FAMILIE BAUMGARTNER
Herr und Frau Baumgartner, weshalb war für Sie von Anfang an klar, dass Ihr Traumhaus ein Holzhaus sein musste?
Wir waren offen für mehrere Bauvarianten. Die Idee der Ausführung in Holz entwickelte sich im Laufe der Evaluierung des für uns optimalen Baupartners. Uns war wichtig, mit dem ausführenden Unternehmen einen kurzen Bauterminplan zu erreichen und möglichst schnell ins Haus einziehen zu können.
Im Laufe der Planungsphase hat sich immer mehr der Wunsch nach naturverbundenem Wohnen aufgedrängt – vor allem auch aufgrund der speziellen Lage: Direkt an der Landwirtschafts- und nahe der Schutzzone. Diesen Wunsch haben wir nun sowohl im Kern des Hauses, an seiner Fassade als auch an den Materialien im Innenbereich verwirklicht.
Welche Anforderungen hatten Sie an den Holzbauer respektive Bauführer? Und wie haben Sie sich für die Auswahl der Partner vorbereitet? Welche Kriterien waren schliesslich ausschlaggebend für die Wahl der Walter Kälin Holzbau AG?
Die eigentliche Ausschreibung erfolgte durch unseren Architekten. Uns war die Ausführung mit einem Generalunternehmer wichtig. Eine weitere Option war die Unterteilung in Bau Keller und Bau ab Kellerdecke.
Zur optimalen Vorbereitung haben wir eine Baumesse in Dornbirn besucht. Denn Vorarlberg ist ja so ein bisschen die Wiege des Holzbaus. Danach haben wir einige Anbieter in Österreich und in der Schweiz besucht, um ihre Ideen und Bauansätze zu verstehen. Sicher waren auch die Qualität der Angebote und der Preis wichtige Auswahlkriterien.
Folgende Punkte waren ausschlaggebend für die Wahl der Walter Kälin Holzbau AG:
- Persönlicher Einsatz in der Angebotsphase
- Versteht, was wir wollen
- Flexibel in der Ausführung
- Bringt selber gute Ideen/Vorschläge ein
- Hat Zeit für unser Projekt
- Lässt sich auf die Herausforderung des knappen Terminplans ein
- Versteht, dass auch der Preis wichtig ist
- Hat Referenzen
- Geschäftsführer beziehungsweise Inhaber ist selber im Projekt involviert
Ihr idyllisches Einfamilienhaus liegt eingebettet in einer grünen Landschaft in der Nähe des Greifensees. Diese einmalige Lage hat aber auch seine Tücken. Denn das Untergeschoss befindet sich komplett im Grundwasser. Wasser und Holz vertragen sich bekanntlich nicht sonderlich gut. Wie haben Sie dieses Problem gelöst?
Die spezielle Situation war für uns kein kritisches Thema. Der Bau des Kellers war aber sicher aufwändiger und teurer als an anderen Lagen. Denn es war äusserst wichtig, dass der Betonbau des Kellers hundert Prozent dicht ist (Ausführung in „weisser und gelber Wanne“). Alles über der Kellerdecke in Holzbau war somit kein Problem und unsere bevorzugte Lösung.
Eine Trennung des Bauvorhabens in Kellerbau und Bau darüber drängte sich auf. Die Schnittstellen der Lieferanten waren zwar nicht immer einfach und klar, jedoch hat Walter Kälin die offenen Punkte schnell und unbürokratisch gelöst.
Sie produzieren Ihren eigenen Strom, heizen Ihre Stube mit einem Lehmofen ein und sammeln das Regenwasser für WC-Spülung und Gartenbewässerung. Ökologisches Wohnen liegt Ihnen am Herzen. Wie sind Sie Frau Baumgartner, bei der Wahl der einzelnen Produkte und Installationen vorgegangen?
Wir hatten diese Anforderungen von Anfang an und stellten sie dem Generalunternehmer bereits in der Projektphase. Die Walter Kälin Holzbau AG hat Lösungsvorschläge schnell und gut einbringen können. Wir sind der Meinung, dass man auch den neuesten Stand der Technik einbauen muss, wenn man heute das Privileg hat, ein neues Haus bauen zu dürfen.
Das Thema Nachhaltigkeit hat sich dabei fast aufgedrängt. Die ohnehin verfügbaren Ressourcen, wie eben Regenwasser oder Solarenergie, müssen genutzt werden. Dabei war uns sehr wichtig, eine hochwertige und ökologisch sinnvolle Lösung umzusetzen. Daher haben wir sehr auf hohe Qualität und eine Ausführung geachtet, die dem heutigen Stand der Technik entspricht. Einfache Bedienbarkeit war ein weiteres Kriterium. Bei all diesen Themen sind wir durch den persönlichen Einsatz von Walter Kälin immer gut beraten gewesen.
Allerdings stösst man auch auf Grenzen der Technik. So zum Beispiel beim Thema Stromspeicherung. Dieses ist heute noch nicht wirklich vernünftig möglich. Dies wurde uns leider erst im Projektablauf bewusst.
Hatten Sie, Herr und Frau Baumgartner, alle Wohnideen von Anfang an oder entwickelten sich diese gemeinsam mit der Walter Kälin Holzbau AG während der Bauphase?
Sowohl als auch. Wir wussten von Anfang an, welchen Platzbedarf wir haben und wie das ungefähre Layout des Hauses auszusehen hat. Manche Ideen (vor allem die Details) entwickelten sich aber erst gemeinsam bei den Planungs- und Baubesprechungen. So zum Beispiel die Akustikdecke oder die Pooltechnik, die wir im Keller geplant hatten, heute jedoch separat beim Pool steht.
Viele gute Vorschläge erhielten wir bei den Schreinerarbeiten. Bei der Lösung der Bibliothek, der Gestaltung der Holzterrasse oder der „versteckten Säule“ im Lehmofen.
Herr Baumgartner, die technischen Gadgets wie Gebäudeautomation oder Multimediainstallationen stammen bekanntlich aus Ihrer Feder. Traditionelles Holzhaus und neueste Elektronik – ein Widerspruch oder eher eine Symbiose? Was sind Ihre Erfahrungen dazu?
Für mich persönlich eher eine Symbiose. Denn Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Wir sind davon ausgegangen, dass ein äusserst ökologisches Haus noch ausgeklügelter mit hochwertiger Gebäudeautomation (smart energy concept) ausgestattet sein muss, um die effiziente Bauweise voll ausnutzen zu können. Ein Holzhaus hat weniger Speichermasse als ein Backsteinhaus. Daher ist eine effiziente und gut steuerbare Lüftungs- und Heizungsanlage wichtig.
Zudem haben wir auch sehr darauf geachtet, dass die Gebäudeautomation nicht in den Vordergrund tritt, sondern dezent im Hintergrund bleibt. Und obwohl ich technische Gadgets liebe, muss ich eingestehen, dass man es beim Grad der Gebäudeautomation auch übertreiben kann. Denn auch das ausgeklügeltste und modernste System hat seine Tücken. Dies darf man nicht vergessen.
Gab es während des Neubaus spezielle Herausforderungen, mit denen Sie anfänglich nicht gerechnet hatten? Wie wurden diese angegangen?Nicht alle Unterlieferanten hatten eine zuverlässige Terminabwicklung. Dies stellte eine grosse Herausforderung für die GU-Bauleitung dar, die die daraus resultierenden Verzögerungen zu minimieren versuchte.
Es gibt wohl kein Bauprojekt, das ohne Probleme abläuft. Wir hatten aber das Glück, dass nichts Grosses passiert ist. Wichtig für den reibungslosen Bau waren die engen Kontrollen sowohl der Bauleitung als auch der Bauherrschaft sowie der oftmals persönliche Einsatz vor Ort von Walter Kälin.
Aufgrund des sehr ehrgeizigen Terminplans mussten wir alle Entscheidungen innerhalb eines Tages fällen. Dies verursachte uns während der Bauphase viele intensive Abende und Besprechungen bis spät in die Nacht.
Wir hatten bereits vor Baueinreichung mit den nächsten Nachbarn Kontakt und haben ihnen die Pläne vorgestellt. Dies hat sich positiv auf etwaige Einsprachen und folglich auf die Dauer der Baufreigabe ausgewirkt. Und somit auch auf unseren engen Terminplan.
Eine besondere Geschichte, die den persönlichen Einsatz der Walter Kälin Holzbau AG vor Ort schön aufzeigt: Letzten Winter, als der Rohbau bereits stand, gab es am Wochenende spätabends einen Sturm. Die ganze Familie war zufällig auf der Baustelle, als eine schlecht angebrachte Plane am Dach mitsamt dem provisorischen Geländer wegzubrechen drohte. Ein Schaden am Flachdach wäre sicherlich die Folge gewesen. Nach unserem kurzen Telefonat mit Herrn Kälin machte sich der Projektleiter spätabends persönlich noch auf den Weg, um alles wieder sturmsicher zu machen.
Nun wohnen Sie bereits ein halbes Jahr in Ihrem modernen und ökologischen Zuhause. Entspricht das Resultat Ihren Vorstellungen?
Absolut. Unsere Erwartungen wurden sogar übertroffen. Wir sind sehr zufrieden und fühlen uns im neuen Zuhause äusserst wohl.
Wir sind sehr stolz auf das Ergebnis und denken, dass sich unser Holzhaus perfekt in die spezielle Wohnzone integriert. Dies hören wir sehr oft auch von Nachbarn und Passanten.
Gibt es rückblickend gewisse Dinge, die Sie beim Bau anders machen würden?
Sehr wenig. Evtl. würden wir den Bau des Kellers und des Restes bei einer GU-Verantwortung fixieren. Die Aufteilung auf zwei Projektleitungen war wahrscheinlich nicht die perfekte Lösung.
Baulich würden wir zwei Änderungen vornehmen: Und zwar würden wir das Reduit gleich anschliessend an die Garage bauen, um den Raum kühler zu halten. Und das Elternbad dürfte noch ein wenig grösser ausfallen.
Das trübt aber keinesfalls den Gesamteindruck. Summa summarum muss man natürlich auch beim Hausbau den einen oder anderen Kompromiss eingehen. Sei es, weil es nicht anders möglich ist oder weil der Zeitplan leiden würde. Sonst würde man ja ewig planen…