Steckbrief

walter kaelin

Name:
Walter Kälin

Tätigkeit:
eidg. Dipl.-Ing. Holzbau-Meister Geschäftsleiter und Inhaber

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Was hat Ihr Interesse für Ihren Beruf geweckt?
Ich wuchs in einer 11-köpfigen Bauernfamilie auf. Wir wohnen in der Nähe des Waldes und unseres Spielraums war natürlich der große, abenteuerfreundliche Wald. Holz war immer ein Thema und ich liebte es, Holzhütten zu basteln, zu werken oder aus alten Materialien Neues zu erstellen.

Als fünfter von sechs Knaben wollte ich meinen eigenen Weg gehen. Meine Brüder hatten alle Berufe im Gebiet Mechanik gewählt. Mein Vater hatte die Idee, ich solle als Zimmermann schnuppern gehen. Ich war vom ersten Moment an begeistert. Holz ist viel einfacher zu bearbeiten als andere Materialien. Es ist nicht kalt, sondern immer sehr angenehm. Der Beruf spricht mir viel Spielraum für meine Kreativität und meine Begeisterung für den Werkstoff Holz.

Welche Motive waren ausschlaggebend für die Gründung Ihres eigenen Unternehmens?
Meine Lehre als Zimmermann absolvierte ich damals bei der Stalder Holzbau AG. Mein Vorgesetzter erkannte früh meine Fähigkeiten und schickte mich weiter an die Holzfachschule, die ich bis zur Stufe Polieren absolvierte. Trotz jungen meines Alters wollte mir Herr Stalder schon damals seine Firma übergeben, doch ich wollte zuerst einige Jahre Berufserfahrung als Polier/Vorarbeiter sammeln. Da keine Stelle bei der Stalder Holzbau offen war, wechselte ich meine Arbeitsstelle zu Kuster Holzbau in Ermenswil. Der Zufall wollte es, dass bereits nach einem Jahr die gewünschte Stelle bei der Stalder Holzbau frei wurde und mir diese angeboten wurde.Ich zögerte nicht lange und trat die Stelle 1990 an. Zwei Jahre später und zwar im Juli 1992 übernahm ich die Firma und gründete die Einzelfirma Walter Kälin Holzbau mit Sitz in Rapperswil SG.

Rückblickend kann ich sagen, dass es der richtige Zeitpunkt war. Mit 21 Jahren wäre es zu früh gewesen. So hatte ich eine lange Einarbeitungszeit und konnte mir den Schritt gut überlegen. Im Oktober 1992 muss ich noch die Polierprüfung ab. Auf den Abschluss Holzbau-Meister, der schon immer mein Ausbildungsziel gewesen war, musste ich jedoch vorerst verzichten. Denn die neue Firma nahm mich voll in Anspruch und liegt mir keine Zeit für weitere Ausbildungen vor. Erst lange Zeit später ermunterte mich ein Mitarbeiter, mit ihm die Meisterprüfung zu absolvieren.

Ich habe nicht das Gefühl, dass ich in meinem Leben etwas verpasst habe, weil ich schon früh diese große Verantwortung auf mich genommen habe. Daher bin ich dankbar, dass Herr Stalder schon früh an mich geglaubt und mich auf die Firmaübernahme vorbereitet hat. Ich hatte Bedenken, Mitarbeiter zu führen, die älter waren als ich und die mich damals in meiner Lehrzeit sogar ausbildet haben. Doch alles verlief bestens und meine Fach- und Führungskompetenz wurde nicht hinterfragt.

Welche Erfahrung war für Sie besonders prägend?
Ich bin ein sozialer Mensch, der stets das Positive in jedem Menschen sieht. Doch ich musste meine Erfahrungen machen, dass es positiv, aber leider auch negativ Menschen gibt, sterben zum Beispiel eine betriebliche Veränderung nicht mitmachen wollen. Ich musste lernen, dass, wenn die Firma weiter gedeihen soll, ich mich von störenden Mitarbeitern trennen muss. Personalentscheide sind für mich sehr schwere Entscheide, die mir gar nicht einfach gefallen sind. Denn ich betrachte meine Mitarbeiter als meine zweite Familie und da sind immer Emotionen vorhanden.

Ich sehe aber auch, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Wir haben ein sehr gutes Team von langjährigen Mitarbeitern mit einer hohen Mitarbeiterzufriedenheit. Weiter konnte sich unsere Firma vom Kleinbetrieb mit mässigen Perspektiven zum mittelgrossen Unternehmen mit Spezialfachrichtung entwickeln. Und dies erfüllt mich mit großem Stolz.

Was mögen Sie an Ihrer Arbeit besonders? Was ist Ihnen wichtig bei Ihrer Arbeit?
Ich liebe es, Kunden zu beraten und mit ihnen Projekte zu entwickeln. Es macht mir Freude, meine Kunden während der ganzen Bauphase zu begleiten. Auch die Koordination der verschiedenen Teams und Subunternehmen macht mir Spass.

Ich freue mich, wenn wir positive Rückmeldungen der Kunden erhalten oder langjährige Beziehungen pflegen können. Und es ist einfach toll, die eigenen Werke in der Gegend zu betrachten. Nachhaltige Projekte oder Werke, die für lange Zeit und für jeden Mann sichtbar bleiben.

Was machen Sie als Ausgleich zu Ihrem Beruf?
Ich bin ein passionierter Hockeyspieler und spielte bis vor zwei Jahren noch in einem Plauschclub in Rapperswil-Jona. Leider musste ich dieses Hobby aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Nun bin ich vermehrt auf dem Tennisplatz anzutreffen, wo ich eine Partie gegen meinen Bruder spiele. Eigentlich verwendet mich jede Spielsportart.

Weiter lese ich gerne Fachartikel oder Fachzeitschriften oder unternehme gerne Aktivitäten mit meiner Familie.