DIGITALISIERUNG ZIEHT ÜBERALL EIN

Auch die Baubranche ist von der Digitalisierungswelle betroffen. BIM heisst hier der neue Ansatz und steht für Building Information Modeling. Die neue Methode bringt grundlegende Veränderungen in der Arbeitsweise. Denn alle Baupartner arbeiten von Beginn an an einem gemeinsamen 3D-Modell. Vom Architekt über den Holzbauer bis zum Sanitär. Probleme können sofort erkannt, kostspielige Fehler vermieden werden. Wie arbeitet die Walter Kälin Holzbau heute? Welche Veränderungen stehen bevor?

Zusammenarbeit


BIM - eine neue kooperative Arbeitsmethode
 
BIM ist keine Software, sondern eine Methode. Eine kooperative Arbeitsmethode. Denn alle am Bau beteiligten Fachpartner arbeiten zusammen und zwar von Anfang an. Die Basis bildet ein digitales Modell des Bauwerks. Und das geht so: Der Architekt designed sein Werk und stellt dieses den anderen zur Verfügung. Holzbauer, Statiker, Sanitär, Elektriker, Lüftungs- und Heizungspartner - alle erfassen ihre Daten und Informationen in dieses eine Modell. 

BIM bedeutet nicht unbedingt einen grösseren Planungsaufwand. War früher die grösste Aufwandphase in der Werkplanung oder Ausführungsphase anzutreffen, verlagert sich diese dank BIM in die Entwurfsphase.

 

BIM Grafik

MacLeamy-Kurve, Quelle: Kerstin Hausknecht, Thomas Liebich: BIM-Kompendium, Fraunhofer IRB Verlag, 2016, S. 53 

 

Im Modell werden schnell Fehler oder Missverständnisse ersichtlich. Und zwar bereits vor dem eigentlichen Bau. Dann, wenn der Einfluss auf die Kosten am grössten ist. Aber auch während der Bauphase wird das Modell laufend aktualisiert (z.B. Materialien, Kosten, Veränderungen im Zeitplan etc.). Alle Informationen bleiben in einem System und können auch Jahre danach stets abgerufen werden.

 

"Bimmelt" es bereits in der Schweizer Baubranche?
Digitales Bauen ist in Grossbritannien, den Niederlanden oder Skandinavien fest verankert und sogar per Gesetz gefordert. In der Schweiz treibt zwar seit 2016 ein Strategieteam sechzig verschiedene Projekte voran. So richtig durchgesetzt hat sich BIM bis heute jedoch noch nicht. Wieso?

Entscheidet sich ein Architekt mit BIM zu arbeiten, muss er sich zuerst für eine Software entscheiden, die Mitarbeiter schulen und die Modelle neu 3D-modellieren. Ein Mehraufwand, der nicht einfach so auf sich genommen wird. Vor allem nicht in unserer heutigen hektischen Gesellschaft, in der Zeit Geld ist. Die neue Technik benötigt Übung, die Routine bringt und letztlich die Prozesse vereinfacht. Die Vorteile für alle liegen jedoch auf der Hand: Präzision, Transparenz und Kontrolle. Und schliesslich auch eine bessere Wirtschaftlichkeit, von der auch die Bauherren profitieren.

 

BIM Modell

Auch in der Schweizer Holzbranche sieht es nicht besser aus. Doch wir leben nicht im technischen Steinzeitalter. Die hohen Anforderungen an die Qualität, die gewünschte Witterungsabhängigkeit sowie die Produktionsmöglichkeiten haben sich in den letzten Jahren stark geändert. Die schweizerische Baubranche musste umdenken, modernisieren und Arbeitsabläufe standardisieren. Dies kommt ihr heute zugute, denn technisch gesehen, ist die Holzbranche weit fortgeschritten.

 

Wo steht die Walter Kälin Holzbau AG?
Die Walter Kälin Holzbau AG hat schon immer auf Fortschritt und Technik gesetzt. So wurde CAD (Computer-aided design) bereits im Jahre 1999 eingeführt, als andere sich noch stark gegen die Computerisierung wehrten. Der Einsatz der topmodernen Multifunktionsbrücke erfolgte im 2015. "Wir arbeiten heute schon BIM-ähnlich: Die Vorfertigung der Holzelemente erfolgt in unserer modernen Werkstatt. Witterungsunabhängig, schnell und qualitativ auf höchstem Niveau.", meint Walter Kälin stolz. Technisch gesehen ist die Walter Kälin Holzbau AG bereit für den nächsten grossen Schritt. Jedoch noch nicht alle Partner. So gibt es noch viele Architekten, die noch nicht auf BIM umgestellt haben. Und wenn diese nicht den Anfang machen, wird es schwierig für alle Beteiligten.

BIM ist eine grosse Chance für den Holzbau. Die Technik ist bereit. Die Methodik kann sogar an der Berner Fachhochschule erlernt werden. Nun liegt es nur noch am Mut und am Willen aller Leistungsträger. Denn die Zusammenarbeit aller Beteiligten ist wie so oft der Schlüssel zum Erfolg.

 

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